Kurvenkalender 22/23

Gude Schängel,

zum Heimspiel gegen Lautern II gibt es Neues vom Schängelstand. Der „Größer als Trophäen Kurvenkalender“. Alle Infos dazu findet ihr im Flyer. Solltet ihr einen vorbestellen wollen, meldet euch bei den bekannten Personen. Damit ihr während dem Spiel die Hände frei habt wird die Ausgabe nach Abpfiff am Schängelstand erfolgen. Ebenso habt ihr am Samstag nochmal die Chance TuS-Wein zu kaufen.

Viel wichtiger jedoch: Egal ob ihr einen Kalender haben wollt oder nicht: Alle Arsch hoch und auf ins Stadion Oberwerth!

Samstag, 5.3.22 – 15:30 Uhr

Forza TuS Koblenz!

Wir überwintern im Rheinlandpokal! Bilder aus Mülheim-Kärlich findet ihr hier.

110 Jahre Wein

Die letzten Flaschen des 110 Jahre Weins sind in unseren Lagern eingetroffen. Sprecht die bekannten Personen an, schlagt nochmal zu. Perfekt zum verschenken, teilen, genießen. 110 Jahre Turn- und Spielvereinigung Koblenz!

Lautern II – das Thema 2G

Kommendes Wochenende steht das Auswärtsspiel bei den Amateuren aus Lautern an. Gegnermäßig `ne beschissene zweite Mannschaft, stadiontechnisch endlich mal was anderes als stufenloser Dorfplatz. Problematisch wird es dieses Mal jedoch bei der Umsetzung der Coronamaßnahmen.

2G. Wo fängt man an, wo hört man auf? Damit es nicht komplett ausschweift versuchen wir uns kurz zu halten und auf den Fußball zu beschränken. Bisher haben wir uns noch nicht öffentlich zu den Plänen des Vorstands geäußert nach der Hinrunde auf 2G zu wechseln. Klar ist, dass es auch für uns kein einfaches schwarz-weiß Thema ist. Die Meinungen innerhalb der Gruppe gehen auseinander. Trotzdem wollen wir uns positionieren und unseren Konsens darlegen.

Die 2G-Reglungen ist eine abgespeckte Form der Impfpflicht. Wer nicht geimpft ist, darf nicht teilhaben. Es gibt keine zweite Möglichkeit. Personen, die sich aufgrund medizinischer Indikation nicht impfen lassen können, haben gar keine Möglichkeit. Hinzu kommen weitere zeitliche Lücken, in denen man auf den Stadionbesuch verzichten muss. Warten bis zum vollständigen Eintreten des Impfschutzes nach Zweitimpfung, einer möglichen Drittimpfung und nach Ablauf der 6 Monate in denen man als genesen galt.

Für Vereine & Co interessant: Mit der Einführung von 2G entfällt ein ganzer Haufen von Auflagen. Das Oberwerth dürfte sodann vollständig ausgelastet werden, jegliche Maskenpflicht entfällt. Tageskassen dürften öffnen und Abstände müssten nicht mehr eingehalten werden. Schmackhafter kann man es einem Verein kaum machen. Etabliert man kein 2G muss laufend die aktuelle Warnstufe berücksichtigt werden. Die Anzahl der „nur“ getesteten Personen variiert und macht eine Planung schwerer. Der bürokratische Aufwand steigt signifikant und ist für einen kleinen Verein mit vielen Ehrenämtlern schwer(er) zu stemmen.

Nun sind wir bei der TuS aber nicht in der Situation, dass wir eine 100%ige Auslastung bräuchten. Man könnte froh sein, in der aktuellen Situation, mal wieder 10% Auslastung zu haben. Auch scheint es noch bis zur Winterpause möglich zu sein den Mehraufwand zu stemmen und 3G (oder 2G+) umzusetzen. Warum also diese Regelverschärfung zur Rückrunde, wo wir doch von einer Freiluftveranstaltungen reden?

Uns ist bewusst, dass es komplizierter wird, wenn wir in einer höhere Warnstufe kommen und somit die Zahl der Getesteten stärker beschränkt wird. Auch kostet die Vorrausbuchungspflicht mit Sicherheit eine nicht unerhebliche Anzahl an Zuschauern. Aber ist die Antwort darauf, Menschen komplett auszuschließen? Jemandem, der nicht geimpft ist, zu sagen: „So, du kommst jetzt auf unbestimmte Zeit nicht mehr ins Stadion“?

Wir möchten an dieser Stelle gar nicht die Diskussion über impfen oder nicht impfen lostreten.  Wir möchten ganz einfach sagen, dass es nicht Aufgabe der TuS (bzw. generell der Vereine) ist, zu sagen: „Lass dich impfen, ansonsten möchten wir dich nicht mehr.“ Das widerspricht dem Grundsatz, wie wir die Turn- und Spielvereinigung verstehen: Ein Verein, der erstmal für Jeden da ist! Und nebenbei auch der eigenen Vereinssatzung (siehe TuS-Satzung Paragraph 3 Absatz 3&4).

Es ist nicht in unserem Sinne Leute nach ihrem Impfstatus zu bewerten. Gerade wir als Fußballfans sind immer in einer sehr homogenen Masse unterwegs, man kennt sich, ohne jeden Einzelnen genau zu kennen. 2G grenzt Leute ungefragt und dazu ganz offensichtlich mit einem Fingerzeig aus.

Fassen wir zusammen: Unter 3G oder 2G+ (whatever) müsste niemand ausgeschlossen werden und die Spiele könnten im gleichen Rahmen wie zurzeit auch stattfinden. Wenn nicht sogar noch etwas entspannter, da bis März sicherlich noch die ein oder andere Verordnung reingeflattert kommt.

Klar ist auch, dass wir keinesfalls irgendwelche abstruden Querdenker-Theorien decken oder die Fortschritte der Impfkampagne schmälern wollen. Viel mehr möchten wir, dass alle Schängel (auch die sich moralisch oder physisch nicht impfen lassen wollen/können) unseren Verein im Stadion erleben können.

Daher gilt für uns ganz klar: Wir lassen uns in diesem Punkt nicht spalten. 2G bedeutet dann wohl leider, ohne uns!

So schwer es uns fällt wird diese Entscheidung bereits beim kommenden Auswärtsspiel in Kaiserslautern zum Tragen kommen. Wir sind derzeit an einem Alternativprogramm dran, welches natürlich ebenfalls nach geltender Corona-Verordnung stattfinden wird! Meldet euch für weitere Infos beim IK`ler eures Vertrauens.

Die aktuelle Situation

Gude Schängel,

aufgrund der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Maßnahmen ist der Besuch von (Sport)-Veranstaltungen derzeit stark reglementiert. Durch die gegebenen Umstände ist ein normaler, unbeschwerter Spieltagsbesuch nicht möglich. Hiermit geht auch einher, dass die Unterstützung des Vereins und das Auftreten als bunte, laute Kurve, wie es unser Anspruch ist, derzeit nicht möglich sind. Aufgrund dessen werden wir bis auf Weiteres an Spieltagen unserer TuS nicht als organisierte Gruppe in Erscheinung treten. Wir wollen an dieser Stelle ausdrücklich betonen, dass es sich hierbei nicht um einen Boykott oder ähnliches handelt. Jeder sollte die TuS in diesen Zeiten nach seinem Gusto unterstützen, auch wir bleiben weiter im Umfeld der TuS aktiv. Unser gewohnter Weg ist derzeit aber einfach nicht umsetzbar.

Bleibt gesund und blau-schwarze Grüße. Wir sehen uns!

IK03

In der Krise beweist sich der Charakter

Nein, der Fußball befindet sich in keiner Krise – lediglich das Geschäftsmodell derjenigen kommt ins Wanken, die sich daran eine goldene Nase verdienen. Und nicht erst jetzt, aber aktuell mit voller Wucht, bekommt der Profifußball den Spiegel vor die Nase gesetzt, mit welcher Missgunst ein großer Teil der Bevölkerung auf den Profifußball blickt. Wir nehmen wahr, dass sich das Produkt Fußball eine Parallelwelt erschaffen hat, welche viele Fußballfans mit ausufernden Transfer- und Gehaltssummen, einer unersättlich wirkenden Gier nach Profit, Korruption bei Verbänden sowie dubiosen und intransparenten Beraterstrukturen (2017/18 ca. 200 Mio. €) in Verbindung setzen.

Wiederaufnahme des Spielbetriebs
Wir mögen aktuell nicht beurteilen und abschätzen können, wann ein vertretbarer Zeitpunkt gewesen wäre, den Ball wieder rollen zu lassen. Wir bewerten jedoch das Verhalten der Vertreter des Profifußballs als anstands- und respektlos, sich in der aktuellen Krisensituation derart aggressiv in den Vordergrund zu drängen. Der Gedanke, dass sich mit genügend Geld und ausreichender Lobbyarbeit Sonderwege bestreiten lassen, lässt sich leider nicht von der Hand weisen. Ein Vorpreschen bei der Inanspruchnahme routinemäßiger Screenings erachten wir als anmaßend, würden uns doch dutzende andere Institutionen einfallen, bei denen verdachtsunabhängige Testungen mehr Sinn ergeben würden. Übel stößt hierbei nicht die generelle Inanspruchnahme von Testkapazitäten auf, sondern weil sich der Profifußball eine soziale Relevanz anmaßt und eine Sonderbehandlung bewirkt, die in keinem Verhältnis zur aktuellen gesellschaftlichen Rangordnung steht.
Wir hätten vielmehr eine Vorgehensweise erwartet, welche der sozialen Verantwortung und der Vorbildfunktion des Fußballs gerecht wird.

Veränderungen
„Es steht außer Frage, dass künftig Nachhaltigkeit, Stabilität und Bodenständigkeit zu den entscheidenden Werten gehören müssen“. Zwar zeugt die von der DFL getätigte Aussage durchaus von Selbstkritik, zeigt jedoch gleichzeitig auch, nach welchem Maßstab bisher Entscheidungen getroffen wurden und in welchem Ausmaß man von wirtschaftlichen Interessen getrieben wurde.
Es ist jetzt, und nicht erst nach überstandener Krise, an der Zeit, über konkrete Veränderungen im Profifußball zu debattieren und Entscheidungen zu treffen:

1. Wettbewerbsfördernde, ligaübergreifende Verteilung der Fernsehgelder
Der aktuelle Verteilungsschlüssel sorgt dafür, dass die Schere zwischen finanziell starken und schwachen Vereinen immer weiter auseinandergeht. Eine gerechtere Verteilung fördert den sportlichen Wettbewerb und steigert die Attraktivität der Ligen.

2. Rücklagen
Es muss festgelegt werden, dass die Clubs Rücklagen bilden, um zumindest kurzfristige Krisen jeder Art überstehen zu können, ohne direkt vor der Insolvenz zu stehen. Hierbei muss vor allem Rücksicht auf die e.V.-Strukturen genommen und dafür adäquate Lösungen gefunden werden, ohne diese – ebenso wie 50+1, in Frage zu stellen. Schließlich ist der Verkauf von Substanz zur Rettung der Liquidität genau die Denkweise, die zur jetzigen Krise geführt hat. Daher ist der Umstand, dass die 50+1 Regel zum Teil in Frage gestellt wird, aus unserer Sicht vollkommen unverständlich.

3. Gehalts- und Transferobergrenzen
Spielern und Funktionären seien weiterhin wirtschaftliche Privilegien vergönnt. Analog zu Transfersummen sollten jedoch auch diese gedeckelt werden, um aktuelle Auswüchse zu stoppen und dem irrationalen und unverhältnismäßigen Wettbieten entgegenzuwirken.

4. Einfluss durch Berater beschränken
Rund um die Spieler hat sich ein Netzwerk an Profiteuren gebildet, welches für den Sport in keiner Weise produktiv ist. Dieses muss aufgedeckt, reglementiert und eingeschränkt werden.
Wenn man sich auf der Mitgliederversammlung des eigenen Vereins erklären lässt, wie gering der Bruchteil der teils horrenden Ablösesummen ist, der dem eigenen Verein tatsächlich zu Gute kommt, wird schnell sichtbar, dass an diesem System des modernen Menschenhandels einiges nicht stimmen kann.
Zu hoch sind die Beträge, die bei den Transfererlösen bei den Spielerberatern hängen bleiben, deren Handeln im Interesse ihrer Schützlinge oft durchaus angezweifelt werden darf. Hier ist leider zu vermuten, dass oft der Blick auf den eigenen Gewinn, das „Kasse machen“, im Vordergrund steht und Spieler die Clubs öfter wechseln, als das ihrer eigenen sportlichen Entwicklung zuträglich wäre.
Richtig problematisch wird es dann, wenn sich unter den großen Beratungsbüros kartellartige Strukturen bilden, die mit Absprachen unter der Hand die Transferzahlungen in die Höhe treiben. Der freie Markt aus Angebot und Nachfrage ist dann nachhaltig gestört und es entsteht eine Preisspirale, an der der Profifußball kein Interesse haben kann.
Ebenso muss den verschiedenen Investmentfirmen, welche sich an den Rechten der Spielertransfers beteiligen, ein Riegel vorgeschoben werden. Es darf nicht sein, dass sich Privatpersonen unter dem Deckmantel dieser Firmen die eigenen Taschen füllen und die Verbände die Augen verschließen!
Natürlich ist es in Ordnung und Teil des Wettbewerbes Fußball, wenn gute Spieler gute Gehälter erzielen und entsprechende Transfersummen kosten. Spieler sind (leider) auch eine Handelsware. Die Abartigkeiten, die hier aber in den letzten Jahren gewachsen sind, sind nicht Ausdruck eines gesunden Wettbewerbs.

5. Kader begrenzen
Durch aufgeblähte Spielerkader lagern die Vereine „Kapital“ auf Ihren Auswechselbänken. Manch ein Verein verpflichtet Spieler nur, damit diese nicht für die Konkurrenz auflaufen können und lässt sie dann auf der Bank oder Tribüne versauern. Vereine, die es sich leisten können, blähen ihre Kader künstlich auf. Dem Motto folgend „was ich habe hat schon mal kein anderer“. Das ist natürlich eine Strategie, gegen die Konkurrenten zu arbeiten. Ob sie sportlich ist, steht auf einem anderen Blatt.
Eine Begrenzung der Anzahl an Spielerleihen ist bereits geplant. Dies gilt es, auf die Reduzierung der Profikader auszuweiten Ein beliebiges Aufstocken mit Nachwuchskräften sollte dennoch jederzeit möglich sein, denn würde es rein um die Absicherung gegen Ausfälle gehen, spricht absolut nichts dagegen, Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen hochzuziehen. In diesem Fall zeugt ein großer Kader mit eigenen jungen Spielern von einer nachhaltigen und guten Nachwuchsarbeit. Dies gilt es in Zukunft vermehrt zu fördern.
Ein „Zusammenkauf“ von Profispielern „auf Halde“ ist grundsätzlich abzulehnen. Das wird nicht zuletzt den Spielern nicht gerecht, deren Entwicklung dadurch nachhaltig gestört wird.
Wir werden genauestens verfolgen, ob auf die eigenen Worte der Verbandsvertreter und von Funktionären, den Fußball ändern zu wollen, auch Taten folgen. Schluss mit Ausreden und Heraufbeschwören von Unmachbarkeitsszenarien. Wir erwarten eine lösungs- und keine problemorientierte Herangehensweise mit transparenten Arbeitsschritten.

Fanszenen Deutschlands im Mai 2020